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Hallo, ich heiße Zito
und bin ein Entlebucher Sennenhund. Vielleicht hat bei mir auch noch eine andere
Rasse mitgemischt, denn ich bin größer und auch viel gemütlicher,
als andere Entlebucher. Aber
was soll ich mir Gedanken über meine Eltern machen, da gibt es wichtigere
Dinge im Leben eines Hundes..... Anette, mein Mensch, hat dann einfach beschlossen, dass ich am 15. | ||||||
November 1997 zur Welt gekommen bin. Also
kann ich nun doch jedes Jahr auf meine Geburtstagswurst bestehen ;-). ch
bin sehr isoliert aufgewachsen. Mein Zuhause ist ein kleiner Stall gewesen. Immerhin
hatte ich einen Kumpel, angeblich war das mein Bruder, aber so genau weiß
ich das auch nicht mehr. Menschen habe ich in meiner wichtigen Präge- und
Sozialisierungsphase so gut wie gar nicht kennen gelernt. Meine Umwelterfahrungen
haben sich auf kurze Bauernhofausflüge beschränkt. Wenigstens
habe ich dadurch andere Tiere kennen gelernt. Ziegen finde ich allerdings schrecklich,
die müssen mich damals ganz schön geärgert haben. Am 15. April 1998 änderte sich dann mein Leben. Ich bekam einen eigenen Menschen. Zuerst fand ich das gar nicht so toll, da ich mich bereits an mein tristes Leben gewöhnt hatte. Die große weite Welt war doch sehr furchteinflößend. | |||||||
Die
ersten vier Wochen habe ich dann überwiegend in irgendwelchen Nischen und
Ecken verbracht. Von Anette habe ich mich nach drei Tagen streicheln lassen, aber ansonsten durfte mich niemand anfassen. Sie war die erste Person, zu | ![]() | ||||||
der
ich langsam Vertrauen aufbauen konnte. Es
folgten noch viele anstrengende Monate, bis ich wirklich das Gefühl hatte,
ein wirkliches Zuhause gefunden zu haben. Ich hatte in dieser Zeit mindestens
3-5 Panikattacken pro Tag. Mein neues Frauchen hat zum Glück immer zu mir gehalten und sie hätte mich auch niemals im Stich gelassen. Einen Satz habe ich in dieser Zeit
oft von ihr gehört: "Wenn ich schon beim Hundekauf alle "so-macht-man-es-nicht"
Regeln beachtet habe, dann will und muss ich jetzt auch alles tun, um aus Zito
einen fröhlichen, ausgeglichenen Hund zu machen." Das
ist ihr auch gelungen und mittlerweile gibt es viele Orte, wo ich angstfrei, sicher
und souverän auftreten kann. Am
Schlimmsten ist wohl meine Menschenangst gewesen. Sobald ich nur einen einzelnen
Menschen auf mich zukommen sah, geriet ich in Panik und wollte nur noch weg. Anette
hat mehrere Monate gebraucht, bis sie mit mir wenigstens morgens und abends durch's
Dorf gehen konnte. Das ist sogar heute noch schwierig für mich und wenn mir
größere Menschengruppen entgegenkommen, dann halte ich lieber noch
sehr viel Abstand. Stadtspaziergänge
mache ich immer noch nicht mit, wozu auch, ich bin ein Landhund und dabei soll
es auch bleiben. Ich bin
von Anfang an ein sehr selbständiger Hund gewesen und deshalb habe ich mich
bei den Spaziergängen kaum um Anette gekümmert. Ich bin einfach immer
geradeaus gelaufen und wenn ich einen anderen Hund nur gerochen habe, bin ich
schnell in diese Richtung abgedüst. Da ist mir jedes Rufen egal gewesen.
Eine Zeit lang habe ich auch mal ständig Menschen verbellt. Dann hatten die
wenigstens auch mal Angst, nicht immer nur ich..... Irgendwann musste ich deshalb
an einer 10-Meter Leine spazieren gehen. Das ist vielleicht doof gewesen. Zum
Glück hatte dann Anette die Idee, viele Abenteuerspaziergänge mit mir
zu machen. Sie hat immer so tolle Mauselöcher gefunden, die mit Fleischwurst
oder Käse gefüllt waren. Außerdem hat sie Rennspiele mit mir veranstaltet
und oft einen Futterbeutel versteckt, den ich dann suchen durfte. In dieser Zeit
habe ich gelernt, dass es sich lohnt, in ihrer Nähe zu bleiben. Ich selber
habe nämlich nie gefüllte Mauselöcher entdeckt und ausserdem verlor
Anette ab und zu den Futterbeutel. Schon alleine deshalb musste ich sie immer
im Auge behalten, denn wenn ich ihr den Futterbeutel zurück brachte, gab
es immer eine ganz tolle Belohnung. | |||||||
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Eine Woche nach meinem Einzug bin ich dann
gleich in die Hundeschule gegangen. Das Spielen mit den anderen Hunden hat mir
sehr viel Spaß gemacht, aber das Lernen ist schon sehr schwierig für
mich gewesen. Da gab es so viel zu schauen und zu entdecken, dass ich gar nicht
mitbekommen habe, was denn Anette eigentlich von mir wollte. Ich konnte mich einfach
nicht so lange konzentrieren, da halfen auch keine Leckerchen und Spielzeug fand
ich damals nur langweilig. Ich wusste gar nichts damit anzufangen. Auch das musste
ich erst lernen. | ||||||
konnte ich mich dann auch immer länger
konzentrieren und schließlich war ich so weit, dass ich bei der Turnierhundsportgruppe
mitmachen durfte. | |||||||
Mit Agility kenne ich mich auch etwas aus. Die hohen Sprünge finde ich zwar nicht so toll, aber die werden meistens extra für mich niedrig gestellt. Den Reifen, den Steg und den Tunnel finde ich klasse und auch den Slalom meistere ich mittlerweile mit einer ruhigen | ![]() | ||||||
Gelassenheit,
Tempo ist ja schließlich nicht alles ;-). Einen sehr großen Entwicklungs- und Lernfortschritt habe ich gemacht, als Anette das Clickertraining kennenlernte. Diese Methode hat sie von Anfang an fasziniert und ich habe dadurch endlich das Lernen gelernt. Seitdem sagt plötzlich auch niemand mehr, dass ich eigensinnig und stur bin. Ohne mein Problemverhalten
hätte Anette wahrscheinlich niemals den Clicker ausprobiert. Das wäre
wirklich tragisch gewesen, denn erst dadurch hat sie die wesentlichen Dinge über
das Hunde- und Lernverhalten erfahren und so konnte sie mich nochmals viel besser
verstehen und unterstützen. Ich
hatte dann auch das Glück, dass Anette, beim Suchen nach Informationen über
das Clickertrainig, im Internet die "spass-mit-Hund" Seite entdeckt
hat. Ich bin ein sehr großer Fan dieser Homepage und seit April 2001 fahre
ich nun schon zu den monatlichen Clickertreffen nach Meschede. Ich habe dort tolle
Hunde und nur nette Menschen kennen gelernt. Seitdem
ich an den Trainingsgruppen teilnehme, darf ich endlich auch Tricks einstudieren.
Das ist eine tolle Ergänzung zu den so genannten "Unterordnungsübungen"
- schüttel - was für ein schreckliches Wort. | |||||||
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Mittlerweile geht es mir richtig gut. Klar,
hin und wieder werde ich immer noch von Angstgefühlen überwältigt,
ich kann damit aber jetzt viel besser umgehen. Das Verbellen von Menschen halte
ich auch nach wie vor für eine sehr wichtige Aufgabe, aber nennt mir mal
einen Hund, der perfekt ist - wäre doch auch ganz schön langweilig. Ich habe eine Menge in den letzten
Jahren gelernt und ich werde Anette auch in Zukunft immer wieder zum Staunen bringen,
da meine Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft sind.... Bis dann Euer Zito | ||||||
Zitos
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