Tagebuch eines alten Hundes

 

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24. Februar 2013

Zito hat nun seinen 15. Geburtstag hinter sich und wie schon so oft, hat er mich wieder zum Staunen gebracht. Er ist ein echtes Stehaufmännchen. Hatte ich doch Anfang Januar gedacht, dass ihm nur noch ein paar Wochen Lebenszeit gegönnt sind..., nein, davon scheint er doch noch etwas weiter entfernt zu sein. Am 16. Januar hatte ich ja den Termin bei meiner Haustierärztin. Sie sagte, dass der Sturz von der Treppe einen Arthroseschub ausgelöst haben könnte und Zito deshalb erst etwas zeitversetzt solche Schmerzen hatte. Diese Erklärung macht für mich durchaus Sinn und erklärt auch, dass es ihm nun wieder besser geht.
Sie war übrigens sehr offen für den Vorschlag, Laurabolin zu spritzen. Sie hat damit Erfahrung und den Hunden geht es damit in der Regel tatsächlich besser. Allerdings hatte sie es nicht vorrätig.
Am 25. Januar gab es dann die erste Spritze. In den ersten Tagen hechelte Zito vermehrt. Ich weiß nicht, ob das Anabolika den Kreislauf so belastet hat (geht ja auch auf den Herzmuskel) oder ob es der Wetterumschwung war. Nach ca. 4-5 Tagen war eine fast schon beängstigende Veränderung zu sehen. Zitos Hinterhand wirkte voller und er war wirklich sehr schnell unterwegs. Der Schritt sah noch etwas wackelig aus, aber meistens trabte Zito und er war auch nicht abgeneigt, hin und wieder ein paar Galoppsprünge zu machen. Nach einer weiteren Woche normalisierte sich das wieder, aber die Wirkung war und ist noch eindeutig zu sehen. Zito ist sicherer im Stand und die Spaziergänge machen ihm wieder mehr Spaß. Die Anabolikagabe muss ca. alle 4-6 Wochen wiederholt werden. Jetzt sind ja gerade 4 Wochen um, aber so wie es aussieht, kann ich noch 2-3 Wochen mit der nächsten Spritze warten.
So macht das Leben wieder Spaß:

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9. Januar 2013

Zito läuft immer noch schlecht, aber insgesamt doch besser, als vor ein paar Tagen. Was wirlich doof ist, ist das Wetter. Seit Tagen regnet oder nieselt es vor sich hin und die Spaziergänge finden immer dann statt, wenn es noch dunkel oder schon dämmerig ist. Zito mag so eine Kombination überhaupt nicht und letztes Jahr ist er bei solchen Witterungsverhältnissen auch schon sehr schlecht gelaufen.

Heute ist Zito im Haus sehr aufgedreht gewesen. Er wollte ständig Futtersuchspiele machen und dabei ist er recht flott auf seinen Beinen unterwegs gewesen :-). Allerdings kann es gut sein, dass er sich dabei überanstrengt hat, das werde ich dann morgen sehen.... Das Tramadol habe ich seit seit gestern nur noch 2x täglich gegeben, weil Zito, seitdem er es 3x bekam, regelmäßig zwischen 1 und 3 Uhr nachts gekotzt hat. Heute nacht war es ruhig, scheint also tatsächlich daran gelegen zu haben.

Gestern habe ich Zito das Hütchenspiel angeboten, da hat er sich nicht lange bitten lassen -g-

 

 

6. Januar 2013
Zito hat nochmals sehr stark abgebaut. Ich glaube eigentlich nicht, dass das „nur“ eine Folge des Treppenunfalls ist.

In den letzten drei Jahren gab es immer wieder einen Punkt, wo ich gedacht habe, dass Zito nun alt geworden ist. Rückblickend kann ich sagen, dass das noch nicht wirklich alt gewesen ist, wenn ich so sehe, was in den letzten zwei Wochen passiert ist. Seine Wahrnehmungsfähigkeit hat deutlich nachgelassen. Ich glaube fast auch, dass seine Sehkraft plötzlich schlechter geworden ist. Er sieht zwar definitiv noch etwas, aber er braucht etwas länger als sonst, um auf Leckerchen zu reagieren, die auf dem Boden liegen.

Vor fast genau 2 Jahren hat Zito ja diese schlimme Phase gehabt, wo er gar nicht mehr laufen konnte und ich gedacht hatte, ich müsse ihn gehen lassen. Seitdem nimmt er die Schmerzmittel und eigentlich ist es schon außergewöhnlich, dass die schon so lange wirken, ohne dass ich die Dosis nach oben schrauben mußte. Im Gegenteil, ich habe sogar das Tramal sehr lange reduziert geben können. Damals in der TK haben wir davon gesprochen, ihm noch ein paar schöne Monate zu machen...., in der Beziehung hat es uns Zito ja schon häufiger gezeigt, dass Diagnosen erst einmal nur rein theoretisch zu betrachten sind.

Mitte der Woche habe ich mit Frau Dr. Eberle aus der TiHo Hannover telefoniert.
Bei der TÄ habe ich wirklich das Gefühl, dass ihr das Wohl von Zito am Herzen liegt und auf mich hat sie immer eine sehr beruhigende Wirkung. Heute habe ich ihr erst einmal gesagt, dass ich es toll finde, wie sie sich bemüht, obwohl das ja so überhaupt nicht mehr in ihr Fachgebiet fällt (wenn ich da an die wirklich schlimmen Krebserkrankungen denke, dann habe ich schon manchmal ein schlechtes Gewissen, sie wegen Zitos "Altersleiden" anzurufen). Sie fand das aber selbstverständlich und ich kann/soll sie immer anrufen, wenn ich ihre Hilfe brauche.
Das Tramadol soll ich, soweit es mir möglich ist, Zito nun 3x täglich geben, das Gabapentin wird nun erst einmal von 2x200mg auf 2x400mg erhöht. Sie hat von sich aus die Gabe von Laurabolin (Anabolika) angesprochen, dass soll ich aber mit meiner Haus-TÄ besprechen (die ebenfalls mein Vertrauen hat und sehr engagiert ist), weil sie Zito vor Ort sehen und entscheiden kann. Falls es mit Zito nicht besser werden sollte, soll ich sie wieder anrufen. Einen Beratungstermin mit meiner Haus-TÄ habe ich erst in 1,5 Wochen. Allerdings ist Zito heute vormittag wirklich katastrophal gelaufen. Vorne humpelt er und hinten hat er keine Kraft mehr. Wenn das so bleibt, kann ich auf das Beratungsgespräch nicht bis zum 16. Jan. warten, dann brauche ich eher einen Termin.

Ich versuche, Zito nicht ständig zu bemitleiden, sondern mit kleinen Spielchen gute Laune zu verbreiten, deshalb habe ich gestern ganz viele Leckerchen gebacken die ich großzügig als Motivationsschub verteilen kann ;-) . Zito hat ja auch sehr abgenommen, da brauche ich bei den Leckerchen kein schlechtes Gewissen haben.

Heute abend habe ich ausprobiert, ob Zito noch sein "Leckerchenrad" kennt. Er konnte sogar seine Pfoten anheben, um das Rad, worin sich die Leckerchen befanden, so drehen, dass sie durch die Öffnung heraus fielen ;-)

 

1.Januar 2013-19.Dez.2012